Im Nachhinein betrachtet war es wohl mein großes Glück, nicht in einem „herkömmlichen Hundesportverein“ aufzuwachsen, sondern in einem Verein, der sich von Anfang an zum Ziel setzte, Hunde jeder Rasse und auch Mischlinge möglichst artgerecht zu erziehen und in erster Linie deren Alltag mit ihren Menschen zu beleuchten und zu verbessern.
So war es für mich von Anfang an normal, den Hund nicht als eine Art „Sportgerät“ zu sehen, sondern als Partner, den es zu verstehen gilt, mit dem man sein Leben teilt und für den man Verantwortung übernimmt.
Es ist bis heute so geblieben.
Mit 11 Jahren nahm ich mit Nachbarshund „Strolchi“ das erste Mal an einer Art „Erziehungs- und Sportkurs für Kinder“ teil und seither verbringe ich nahezu jede freie Minute mit den Vierbeinern.
In meiner Familie und meinem Umfeld gab und gibt es schon immer die unterschiedlichsten Hunde; meinen ersten eigenen Hund übernahm ich mit 17 Jahren, einen Labrador Retriever (1 Jahr alt). Es folgte 4 Jahre später der 2. Hund, ebenfalls ein Labrador Retriever (dieser kam mit 8 Monaten zu mir als echter "Problemhund" - er hatte in seinem kurzen Leben zu diesem Zeitpunkt bereits 6 unterschiedliche Besitzer). Später zog ein Australian Cattle Dog ein, mein erster eigener Welpe. Meine Nr. 4 und 5 sind beides Schäferhunde, ein Deutscher und ein Holländischer.
Ab meiner Jugend besuchte ich verschiedene Seminare, Fortbildungen und Vorträge in ganz Deutschland rund um den Hund - das Thema hat mich einfach gefesselt und nie mehr los gelassen.
Unterstützt wurde das Ganze neben meiner Familie natürlich auch von meinem Verein, in dem ich ab meinem 18. Lebensjahr bereits kleine Vorträge und ehrenamtliche Kurse abhielt. Bis heute bin ich in diesem Verein ehrenamtlich als Trainer tätig.
In die ganze Thematik „Hund“ bin ich also regelrecht hinein gewachsen und es kommt mir so vor als hätte es sich ganz von alleine immer weiter entwickelt und vertieft!
Über die Jahre ist einiges an Wissen und Erfahrung zusammen gekommen, ich habe vieles gesehen und erfahren, das mich zum Nach- und Weiterdenken angeregt und motiviert hat; jedoch auch vieles, was mir gar nicht gefallen hat. So weiß ich heute auch mit Bestimmtheit, was für mich gar nicht geht und was ich auf keinen Fall möchte.
Beides bringt mich vorwärts und hilft, weiter meinen ganz eigenen Weg zu gehen.
Hundesportlich durfte ich mit meinen beiden Labradoren zuerst im Turnierhundesport Erfahrungen sammeln, bevor schließlich Obedience in Deutschland aufkam und seither meine Haupt- und Herzensangelegenheit dar stellt.
Über mehrere Jahre schnupperte ich mit meinem Cattle Dog in’s Agility und mit meinen beiden Schäferhunden schließlich bin ich auch im IPO (jetzt IGP) gelandet.
Über all die Jahre blieb immer der Wunsch im Vordergrund, das Wesen des Hundes zu verstehen und den individuellen Charakter mit seinen jeweiligen Bedürfnissen zu ergründen…
Fairness dem Hund gegenüber ist für mich ganz wichtig! - Und die beginnt für mich eben vor allem mit dem Begreifen des Gegenübers.
All zu oft sind Probleme zwischen Hund und Mensch in Missverständnissen begründet - denn Hunde ticken in vielerlei Hinsicht nun mal ganz anders als wir Menschen.
Außerdem haben wir vielleicht auch ein wenig verlernt oder vergessen, genau hinzuschauen und hinzuhören - auch auf uns selbst bezogen - und auf uns und unsere Hunde zu vertrauen.
Einmal sagte jemand zu mir: Du bist ja schon mehr ein Hund als ein Mensch!
- Ich nehm’s als Kompliment! :-)
Eva Scherer
geprüfte Hundetrainerin im Bayerischen Landesverband für Hundesport e.V. (BLV)
Mitglied seid 1994 bei den Hundefreunden Bamberg u.U.e.V. (BLV)
https://www.hundefreunde-bamberg.com
Mitglied seid 2016 im Verein für Deutsche Schäferhunde e.V.
beruflich u.a. tätig als Tiertrainerin für Fotografie & Film sowie Beraterin in allen möglichen Fragen rund um's Haustier
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