Mentales Training

Mentale Stärke an Prüfungen - Konzentration und gute Stimmung - ohne Blockaden zeigen können was man kann

Herzklopfen, feuchte Hände, zittrige Knie, Magenschmerzen, Übelkeit, schlaflose Nächte…

 

Übertriebene Aufregung führt zu unguten Gefühlen und häufig in der Folge zu schlechten Prüfungsergebnissen, was wiederum die Angst vor Prüfungssituationen und dem damit verbundenen Versagen bestärkt.

 

Fast alle von uns kennen eine gewisse Unruhe und Anspannung vor Prüfungen & Wettkämpfen. Wenn dann aber noch der Teampartner Hund dazu kommt, kann sich diese Anspannung bis hin zu ausgeprägter Prüfungsangst steigern.

Diese entsteht, wenn ein Ungleichgewicht besteht zwischen der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und der vermeintlich für uns so schwierigen Prüfungsanforderungen.

 

Ein gewisses Maß an Anspannung vor einer Prüfung ist normal und hilft sogar, mit erhöhter Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit auf die dortigen Anforderungen zu reagieren. Ausgeprägte Prüfungsangst jedoch führt zu einem Konzentrationsmangel sowohl schon während der Prüfungsvorbereitungs-Phase als auch in der Prüfung selbst; denn die Sorge um Erfolg und Misserfolg und die damit verbundenen negativen Gedanken und Gefühle beanspruchen einen großen Teil der Denkabläufe, die eigentlich für das Lernen, Lösen und Zusammensetzen der Prüfungsaufgaben und für eine zuversichtliche und konzentrierte Stimmung eingesetzt werden sollten.

 

Angst lähmt uns - und in der Folge auch unseren Hund!

 

Oft hängt diese Angst vor dem Misserfolg auch damit zusammen, dass man das eigene Selbstwertgefühl und / oder das Ansehen im Umfeld bei einer schlechten Leistung als bedroht sieht. Oder man fürchtet, die „Kontrolle“ über das Geschehen verlieren zu können, die Situation nicht mehr „im Griff“ zu haben…

Manche von uns haben auch schlicht und einfach den Anspruch an sich und den eigenen Hund, die Besten zu sein und alles immer perfekt hinkriegen zu müssen.

 

Bedenkt aber: Nicht alle können die Besten sein!!!

- Jeder kann nur sein individuell Bestes geben! -

 

 

Strategien zur Verminderung der Prüfungsangst während der Vorbereitungs-Phase:

 

  • der eigenen individuelle Lernplan zeigt auf, was bereits erreicht wurde und was genau noch ansteht, also bis zur Prüfung noch geübt werden muss -> strukturiertes Training mit Sinn!
  • Bei Merkschwierigkeiten Eselsbrücken überlegen, Skizzen, o.ä. -> das Gelernte kann so besser abgerufen werden und man ist dadurch resistenter gegenüber Blockaden!
  • Einstimmungsrituale für sich und den Hund überlegen und im Training bereits etablieren -> den Alltag mit seinen Problemen dadurch hinter sich lassen, sich auf den Hund und die heutigen Aufgaben konzentrieren! -> Rituale geben Sicherheit und stärken uns -> „Alles ist wie immer!“
  • Wichtiges notieren und vor dem Training noch mal durchlesen bzw. laut formulieren -> Unser Hirn schaltet dann auf „Funktion“ und „Konzentration“ -> den Fokus halten zu können ist die halbe Miete!
  • Mit einem Trainingspartner seines Vertrauens über seine Ängste sprechen -> sich gegenseitig helfen und motivieren und auch auf typische Anzeichen unserer „Angst-Spirale“ aufmerksam machen (z.B. verbissen sein, non-stop-quasseln, zurück ziehen, bockig oder laut werden, unfair dem Hund gegenüber sein, eigenes Können nicht mehr honorieren, nicht mehr „stolz und zufrieden“ sein können, Black-outs vor, in und nach dem Training, …)
  • sich immer wieder in „Bescheidenheit“ üben; nicht groß „aufsprechen“ oder sich mit anderen vergleichen, die vielleicht besser sein könnten -> keinen übermäßigen Erwartungsdruck aufbauen! -> realistisch einschätzen und sich immer wieder vor Augen führen, was angesichts der eigenen aktuellen Schwächen und Stärken, der des Hundes, der eigenen Erfahrung entsprechend, des aktuellen Trainingsstandes gemäß, etc. realistisch schaffbar ist und was nicht!

 

Persönliche Einstellungen, welche Prüfungsangst entgegen wirken:

 

  • sich selber mit den Prüfungsanforderungen / der PO vertraut machen, aufkommende Fragen weit im Vorfeld klären, ein klares Bild der Prüfungsaufgaben im Kopf haben -> sich nicht von Erzählungen & „Gerüchten“ einschüchtern lassen, wie schwer die Prüfung sei! -> Zerlegt in ihre Einzelteile ist jede Prüfung zu verstehen und schaffbar!
  • Übertriebene Ehrfurcht vor dem Richter vermeiden: Er ist auch nur ein Mensch und kämpft mit dem eigenen Hund sicher mit den gleichen Problemen wie man selbst! -> Außerdem: Da man gut vorbereitet ist und versucht sein Bestes zu geben, gibt es keinen Grund, ihn zu fürchten!
  • Klar will man gut sein, man möchte schließlich sein Bestes geben, die Prüfung ist einem wichtig. Dennoch nicht vergessen, dass selbst das Nichtbestehen der Prüfung zwar unerfreulich ist, aber kein „Weltuntergang“ mit irreparablen Folgen für das ganze restliche Leben!

 

Praktische Maßnahmen am Prüfungstag:

 

  • pünktlich vor Ort sein, alle Unterlagen dabei haben, weder Hunger noch Durst haben, bequeme Kleidung anhaben, sich darin wohl fühlen, auf der Toilette gewesen sein…
  • vor dem eigenen Start keine Diskussionen mehr führen über Inhalte, Können, etc. mit anderen Teilnehmern; sich gegenseitig nicht mehr „kirre“ machen -> Ruhe und Entspannung für sich selbst suchen!
  • Rituale einhalten wie im Vorbereitungs-Training (Atemübungen, Autogenes Training, Gassi-Runde bzw. Auslauf mit dem Hund, Aufwärmritual, Notizen durch lesen, Glücksbringer einstecken, …)
  • evtl. können pflanzliche Präparate aus Baldrian, Melisse, Passionsblume, Pestwurz, o.ä. unterstützend wirken gegen die Angst, ohne dabei die Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen.

 

Während der Prüfung:

 

  • falls etwas nicht klappt, daran denken, dass es völlig normal ist, dass nicht immer alles klappen kann -> also kein Grund, in Panik zu verfallen! -> durchatmen, lächeln und weiter machen!
  • positiv und konzentriert bleiben, egal was passiert -> dadurch kann auch mit Unterbrechungen oder nicht vorhergesehenen Situationen umgegangen werden!
  • an Einstimmungen, Eselsbrücken, Notizen, … denken -> fokusiert bleiben!
  • auf sich und den Hund vertrauen! Nicht zweifeln! -> stolz auf das sein, was klappt!!!
  • sich an der Arbeit mit dem Hund erfreuen, lächeln -> damit auch der Hund „lächelnd“ arbeiten und sich auf einen verlassen kann!

 

 

Denkt daran:

Der Hund ist der Spiegel Euerer Arbeit, Euerer Gedanken und Gefühle!!!